Nicht selten handeln wir in einer schwierigen Situation impulsiv und unbedacht. Und machen damit die Situation nur noch schlimmer, bereiten uns selbst und andern zusätzliche Probleme.
Es schaltet sich ein Autopilot ein, wir reagieren automatisch und fallen in ein vertrautes, aber unbefriedigendes Muster. Gerade in Konflikt- oder Streitgesprächen spielen solche automatischen Reaktionen oft eine wenig glorreiche Rolle.
Wann schaltet sie Ihr Autopilot ein?
Vielleicht mögen Sie sich auf die Schliche kommen. Die folgenden Fragen können Ihnen helfen:
Was sind typische Auslöser für Sie?
- Welche Verhaltensweisen, Einstellungen oder Gefühle anderer, lösen spontan stärkere Reaktionen in Ihnen aus?
- Gibt es auch Reizthemen oder bestimmte Sätze, einen speziellen Tonfall oder eine ganz bestimmte Person, die Anlass für eine Automatik sind.
Versetzen Sie sich jetzt in diese Situation und versuchen Sie möglichst differenziert und genau wahrzunehmen, was innerlich passiert. Lassen Sie die Situation in Zeitlupe ablaufen.
Holen Sie sich die Auslöser innerlich her und nehmen Sie wahr, wie sich Ihr körperlicher Zustand verändert, was für Gefühle als Erstes auftauchen, welche Gedanken Ihnen spontan durch den Kopf schießen. Verweilen Sie einen Moment lang dabei und untersuchen Sie, was noch alles mitschwingt.
Betrachten Sie als Nächstes, wie Sie reagieren. Was sagen Sie, wie sprechen Sie, was tun Sie?
Wenn Sie sich in einem Film sehen würden, wie würden Sie Ihr Verhalten beschreiben?
Versuchen Sie eine Einschätzung zu bekommen, wie Ihre Wirkung ist. Fragen Sie sich, wie Ihr Verhalten beim Gegenüber ankommt. Was lösen Sie vermutlich bei ihm/ihr aus? Wenn Sie sich in Ihr Gegenüber hineinversetzen, wie geht es ihm/ihr vermutlich? Welche Wechselwirkung entsteht zwischen Ihnen und Ihrem Gegenüber?
Vielleicht hilft mehr persönliche Klarheit, um in der nächsten Situation mit dem schwierigen Kunden gelassener zu reagieren…
Übrigens: Manchmal reicht es auch gar nicht zu reagieren und ein inneres Stopp-Schild hochzuhalten.